SPIEL ’22 Tag 3

An Tag 3 der SPIEL ’22 stand u.a. das Meet ‘n Play an über das ich heute ein wenig berichten werde. Zudem konnte ich auch am vorletzten Tag der Messe wieder einige Spiele ausprobieren und schilder hier meine ersten Eindrücke.

Johanna

Wie bereits gestern startete ich meinen Tag am Stand von dlp games und konnte diesmal Johanna – das Orleans Draw and Write – ausprobieren. Statt aus dem eigenen Beutel, wie beim großen Bruder, werden hier die verschiedenen Arbeiter aus einem gemeinsamen Beutel gezogen. Danach wählen wir reihum einen der Arbeiter und führen mit diesem eine Aktion aus. Das Spielgefühl von Orleans wird hier sehr gut transportiert und man erkennt viele Elemente wieder. Naturgemäß ist Johanna aber etwas weniger komplex als Orleans und zudem um einiges schneller gespielt. Da hier vor allem gegen Ende auch Kettenzüge entstehen können ist das Spiel aber auch recht fehleranfällig. Trotzdem hat mir Johanna als schnelle Variante von einem meiner Lieblingsspiele aber sehr gut gefallen.


Atiwa

Weiter ging es mit dem großen neuen Uwe Rosenberg Spiel Atiwa. Angetrieben wird das Spiel von einem klassischen Workerplacement-Mechanismus, durch den wir uns vorallem Ressourcen und neue Bauplätze holen. Dabei versuchen wir möglichst von den in jeder Runde etwas anderen Vermehrungs-Aktionen zu profitieren und unsere automatisch laufende Produktions-Engine in Gang zu bringen. So bringen uns Schweine im eigenen Besitz neue Bäume, was ich mir thematisch noch nicht ganz erklären kann. Unsere Bäume wiederum produzieren Früchte, die wiederum Flughunde anlocken. Für all diese Ressourcen haben wir allerdings nur begrenzten Platz und versuchen daher ständig neue Hofpläne zu bekommen. Wenn man es richtig anstellt, wird man mit Ressourcen aber fast ein wenig überhäuft. Insgesamt fühlt sich Atiwa daher für mich trotz klassischer Mechanismen etwas anders an als die vorherigen Rosenberg-Titel und kann sich daher überraschend stark von diesen abheben.


Challengers!

Bei Challengers stellt sich jeder Spieler ein eigenes Deck aus Karten zusammen, mit dem er in jeder Runde gegen einen anderen Spieler im direkten Duell antritt. Dadurch entsteht ein kleines Turnier zwischen den beteiligten Spielern. Das ganze ist also ein völlig neues Spielkonzept, das ich so bisher nicht kannte. Die einzelnen Kämpfe laufen dabei denkbar einfach ab. Es werden nach und nach einfach die Kartenwerte verglichen, bis entweder ein Deck leer ist oder ein Spieler zu viele einzelnde Duelle verloren hat. Challengers ist also wirklich innovativ und es macht Spaß das eigenen Deck nach jedem Kampf ein wenig anzupassen. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass das Glück eine viel größere Rolle spielt als die Entscheidung welche Karten ich in mein Deck nehme. Ob das wirklich so ist, muss man aber sicher in weiteren Partien noch ergründen.


Lost Code

Wer das Deduktionsspiel Lost Code spielen will, muss sich darauf einstellen ein wenig Kopfrechnen zu müssen. Jeder Spieler hat dabei 6 verschiedene Steine mit Werten zwischen 0 und 7 vor sich stehen, die er selbst nicht sehen kann. Die Werte dieser Steine herauszufinden ist das Ziel des Spiels. Man sieht dabei die Steine vor den anderen Spielern und kann so schon einige Werte bei den eigenen Steinen ausschließen. In jeder Spielrunde werden 3 zufällige Steinfarben bestimmt deren Gesamtwert im eigenen Bereich jeder Spieler einschätzen muss. Dabei stehen einem Drehscheiben mit verschiedenen Bandbreiten (z.B. alle Zaheln von 5-9 oder alle zwischen 14-16) zur verfügung. Hat man die richtige Bandbreite eingestellt bekommt man Punkte, ansonsten erfährt man von den Mitspieler zumindest ob der Wert höher oder niedriger ist. So kann man nach und nach die Werte immer mehr eingrenzen, dadurch mehr Punkte machen und hoffentlich am Ende die richtigen Zahlen erraten. Das mag sich für den ein oder anderen nach Arbeit anfühlen, mir machen solche Spiele immer sehr viel Spaß. Und das war auch bei Lost Code der Fall. Das Spiel war definitiv die positive Überraschung des Tages.


Highlight des Tages: Johanna
Überraschung des Tages: Lost Code


Meet ‘n Play

Am Samstag stand auch wieder das Meet ‘n Play an. Bei dieser Veranstaltung im Rahmen der SPIEL können diverse Podcaster, Blogger und YouTuber getroffen werden und es kann in gemütlicher und ruhiger Umgebung das ein oder andere Spiel gespielt werden. Die Veranstaltung, die jedem der Lust hat offen steht, ist dabei auch immer ein kleinen Klassentreffen der Blogger-Szene. Es hat wieder unglaublich viel Spaß gemacht mit vielen Leuten, die man oft nur einmal im Jahr genau hier trifft, zu quatschen und sich über die Neuheiten auszutauschen. Dabei lernt man auch immer das ein oder andere neue Gesicht im Gespräch, aber auch im Spiel kennen. Unter anderem waren bei der Veranstaltung Johanna und das neue Similo Boardgames, das man in dieser Runde wohl am allerbesten spielen kann, auf dem Tisch. Vielen Dank an alle mit denen ich mich im Laufe des Nachmittags austauschen konnte und vorallem an das Organisations-Team um Johannes Wolf. Kommt im nächsten Jahr unbedingt auch mal vorbei um die tolle Veranstaltung ein bisschen zu supporten.

Im Rahmen der Veranstaltung verlieh das Beeple-Netzwerk übrigens auch zwei ihrer Beeple-Awards. Zum einen an das Spiel Scout von Oink Games, zum anderen an Arche Nova von Feuerland Spiele.


Weitere Eindrücke:

Plutocracy von Doppeldenk-Spiele
Blick in Halle 3