SPIEL ’21 Tag 1

Der erste Tag der SPIEL ’21 ist zu Ende. Nach der Corona-Pause im letzten Jahr gab es diesmal im Vorfeld viele Fragzeichen. Was alles anders war als man es gewohnt ist und vorallem welche Spiele ich ausprobieren konnte lest ihr in meinem Bericht zu Tag 1.

Eins vorweg: Die SPIEL unter Corona-Bedingungen hat für mich am ersten Tag erstaunlich gut funktioniert. Es gab deutlich weniger Gedränge als man es aus sonstigen Jahren kennt. Auch die Maskenpflicht wurde von allen vorbildlich eingehalten. Unter der Nase hängende Masken habe ich zumindest keine gesehen. Und auch der Platz in den Spielbereichen war deutlich größer und man konnte gut zwischen den Spieltischen langgehen. Zumindest an den größeren Ständen, an den kleinen war es zum Teil doch eher schwierig. Einige Verlage wie z.B. Queen Games haben zum besseren Schutz der Spieler sogar komplett auf Spieltische verzichtet und nur einen Verkaufsbereich gehabt.

Auch die Verfügbarkeit von Neuheiten war – wie nicht anders zu erwarten – ziemlich eingeschränkt. Nahezu bei allen Verlagen waren Spiele nicht rechtzeitig fertig geworden. Auch die großen Verlage waren davon betroffen. Zum Teil wurden deshalb auch Neuheiten der digitalen SPIEL aus dem letzten Jahr noch mal massiv beworben. Dennoch gab es genug neue Spiele die ich ausprobieren konnte.

Los ging es gleich morgens mit Terra Futura von Albi. Das Kartenspiel war auch bei meinen meist erwarteten Spielen vertreten. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Das Spiel ist super schnell gespielt. Schon nach 20 Minuten war unsere Partie beendet. Und diese 20 Minuten steckten voller spannender Entscheidungen. Jede Aktion ist wichtig. Nach der Partie hatte ich auf jeden Fall so viel Lust auf weitere Partien, dass ich das Spiel gleich gekauft habe.

Das nächste Spiel war dann Witchstone am Stand von HUCH! Über das Spiel hatte man im Vorfeld viel Gutes gehört. Mich konnte Witchstone leider nicht so ganz überzeugen. Der zentrale Puzzle-Mechanismus macht auf jeden Fall sehr viel Spaß. Auch die Bonusaktionen die man sich überall freischalten kann fühlen sich belohnend an. In dem Wirrwarr unterschiedlicher Aktionen verliert man aber schnell den Überblick. Zudem hatten wir das Gefühl, dass es einen starken Startspieler-Vorteil gibt. Am nervigsten empfand ich aber die extreme Down-Time. Ich werde Witchstone sicher noch mal eine zweite Chance geben, da der Grundmechanismus so spannend ist. Mitgenommen habe ich das Spiel aber erstmal nicht.

Wesentlich besser hat mit dann das zweite im Vorfeld hochgelobte Spiel gefallen: Die rote Kathedrale. Das Kennerspiel von KOSMOS ist sehr interessant verzahnt. Das Nehmen von Ressourcen durch ein gemeinsam genutztes Würfel-Rondell ist dabei nur ein Aspekt. Auch das geschickte Reservieren der Baukarten mit dem richtigen Bonus macht viel aus. Das Spiel konnte mich wirklich überzeugen. Leider gehört Die rote Kathedrale – etwas überraschend – zu den Spielen die es nicht nach Essen geschafft haben.

Ebenso überzeugt hat mich das nächste ausprobierte Spiel. Settlement vom ukrainischen Verlag IGames ist ein klassisches Workerplacement-Spiel. Über 6 Runden erwerben wir Gebäude und Ländereien, nutzen deren Effekte, vertreiben Monster und versuchen Helden anzuwerben. Besonders gelungen fand ich das hohe Spieltempo. Auch die Regeln waren überschaubar und das Spiel in wenigen Minuten erklärt.

Das letzte Spiel des Tages war das neue Pegasus-Familienspiel Fire & Stone. Dieses Spiel kann man mehr oder weniger ohne Erklärung direkt beim Spielen lernen. Auf jeden Fall ein Pluspunkt. Ansonsten fand ich das Spiel aber relativ langweilig. In jedem Zug laufen wir mit unserer Figur auf der Weltkarte 1-2 Felder, decken das dort liegende Plättchen aus Falls es verdeckt ist und können es anschließend nutzen. Alle Aktionen bringen uns aber auf irgendeine Weise Nahrung, die wir ausschließlich nutzen können um unsere Hütten für je 1 Siegpunkt einzusetzen. Auch die Mehrheiten-Wertungen die es gibt, kamen zumindest in dem verkürzten Spiel, kaum zur Geltung. Hat mich leider nicht überzeugt.

Die weiteren Spiele, die ich am ersten Tag entdeckt habe – neben den genannten habe ich u.a. noch einen näheren Blick auf Watch vom PD-Verlag und Stroganov von Game Brewer geworfen – fand ich weitestgehend überzeugend. Die Lust diese Spiele auszuprobieren ist jedenfalls bei den meisten gestiegen.

Mein Highlight des Tages war: Die rote Kathedrale
Die größte Überraschung war: Settlement

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