[Review] Carta Impera Victoria

Carta Impera Victoria (CIV) aus dem Asmodee-Studio Ludonaute ist ein schnell gespieltes Kartenspiel, das sich selbst als Zivilisationsspiel bezeichnet. Reihum spielen die Spieler jeweils eine Karte, nutzen die Effekte ihrer ausgespielten Karten und ziehen dann Karten nach. Mit jeder ausgespielten Karte erhöhen sich dabei die Optionen für die Phase “Effekte nutzen”. Den Dauereffekt einer Karte kann man je nach Spielerzahl ab der 2. oder 3. identischen Karte nutzen. Ab der 4. oder 5. Karte verdoppelt sich der Effekt. Spielziel ist es die 7. oder 8. gleiche Karte in der eigenen Auslage zu sammeln. Der Kartensatz besteht im übrigen aus 104 (römisch: CIV) Karten mit insgesamt nur 6 verschiedenen Motiven.

Die Dauereffekte der Karten verbessern im Wesentlichen meine Optionen, lassen mich mehr Karten abwerfen (und somit nachziehen), erhöhen mein Nachziehlimit oder ermöglichen mir mehr als eine Karte pro Runde zu spielen. Später kann ich auch Karten aus dem Ablagestapel holen. Zudem gibt es für (fast) jeden Kartentyp einen Abwurfeffekt. Diese dienen meist dazu den Gegner zu behindern in dem man ihn z.B. Karten abwerfen lässt, ihm bestimmte Handkarten wegnimmt oder bestimmte Bereiche bei ihm blockiert. Der Nachteil ist natürlich immer, dass man auch die eigenen Auslage so schwächt.

Das Spiel endet wie bereits erwähnt sobald ein Spieler die 7. (im Spiel zu dritt oder viert) oder 8. (im Spiel zu zweit) Karte des gleichen Typs in seine Auslage spielt. Alternativ aber auch sobald der Kartenstapel einmal komplett durchgespielt ist. Dann wird für jeden der 6 Bereiche geguckt wer die Karten-Mehrheit hat. Der Spieler mit den meisten Mehrheiten gewinnt. Meist ist das derjenige, der zuerst erkannt hat das dieser Fall eintreten wird. Die Spielzeit ist mit 20 Minuten angegeben, kann im Spiel zu zweit aber sogar nochmal deutlich unterboten werden. Ziemlich kurz also für ein Zivisilationsspiel.

Apropos Zivisilationsspiel: Das Thema ist für ein Kartenspiel mehr oder weniger passend. Das ausspielen von Karten wie Militär, Wirtschaft oder Kultur in die eigene Auslage, die immer weiter anwächst, kann man schon als den Aufbau eine großen Zivilisation interpretieren. Auch die Effekte wirken teils thematisch. So zwingt z.B. der Abwurfeffekt der Militärkarte den Gegner seinerseits Karten abzuwerfen. Insgesamt steht aber schon eher die Spielmechanik im Vordergrund und man hätte sich durchaus auch andere passende Themen vorstellen können.

Der Einstieg in Carta Impera Victoria ist übrigens garnicht so leicht. Die Effekte sind nicht unbedingt intuitiv und müssen erstmal verinnerlicht werden. Die erste Partie kann man getrost als Lernpartie abtun. Dass die Effekte nicht auf den Karten, sondern nur auf den Spielertableaus stehen, sorgt zwar dafür, dass die tollen Illustrationen voll zur Geltung kommen, erleichtert den Einstieg aber auch nicht gerade. Wenn die Karteneffekte aber erstmal verinnerlicht sind hat man im Kombination mit dem sehr einfachen Spielablauf ein klassisches Familienspiel.

Fazit:
Mir gefällt Carta Impera Victoria. Besonders das ständige Dilemma sich zwischen dem Voranbringen des eigenen Spielziels und dem Behindern der Gegner entscheiden zu müssen. Die Spannung steigt dabei mit jeder ausgespielten Karte, wenn sich alle langsam dem Spielziel nähern. Natürlich spielt beim Nachziehen das Glück eine Rolle, man hat aber nie das Gefühl Fortuna würde allein über Sieg oder Niederlage entscheiden. Große Strategien kann man zwar nicht verfolgen, aber das Spiel stellt einen immer wieder vor spannende taktische Entscheidungen. Als kurzweiliger Pausenfüller oder Absacker kommt CIV bei mir in letzter Zeit jedenfalls immer wieder auf den Tisch. Ich finde das Spiel insgesamt…

 

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