Das Thema Crowdfunding ist im Bereich der Brettspiele inzwischen ja sehr weit verbreitet. Ich selbst bin da aber immer sehr zurückhaltend und beteilige mich nur sehr selten an Crowdfunding-Projekten. Es gibt schließlich auch so immer genügend neue und gute Brettspiele. Außerdem bin ich speziell vom Branchenprimus Kickstarter aus diversen Gründen nicht überzeugt. Insgesamt ist Half-Pint Heroes erst das zweite Spieleprojekt, dass ich unterstütze. Das erste ist übrigens vor Kurzem ausgeliefert worden und ihr könnt demnächst eine Rezension dazu auf diesem Blog erwarten.

Nun aber zu Half-Pint Heroes. Das Spiel ist genau das Spiel auf das ich – ohne es zu wissen – immer gewartet habe. Hier werden 2 Spiele verbunden, die ich früher sehr oft gespielt habe, die aber beide seit ich dem Brettspiel-Virus verfallen bin nur noch sehr selten auf den Tisch kommen. Das ist zum einen das Stich-Ansage-Spiel Wizard und zum anderen das gute alte Texas Hold’em Poker. Wizard kommt zwar noch ab und zu auf den Tisch, hat seinen Zauber 😉 aber verloren. Wenn, dann greife ich sogar eher zu Skull King. Auch Poker wird inzischen aus diversen Gründen statt wie zu Spitzenzeiten mindestens 1 mal im Monat, höchstens noch 1 mal im Jahr gespielt. Mit Half-Pint Heroes kann man nun ein Stich-Ansage-Spiel mit Poker-Händen in der Spiele-Schmiede fördern. Ich war sofort begeistert!

Half-Pint Heroes geht über 10 Runden. In jeder Runde wird zunächst eine Karte aufgedeckt die bestimmt wie viele Karten in der Mitte für alle Spieler liegen (entspricht den Community-Cards beim Poker) und wieviele Karten jeder auf die Hand bekommt. Danach macht jeder verdeckt eine Ansage wieviele Stiche er bekommt. Wenn das alle Spieler gemacht haben, werden die Ansage-Karten aufgedeckt und nun kann jeder noch gegen die Ansage eines Gegners wetten.

Danach beginnt das eigentliche Stichspiel. Jeder Spieler legt pro Stich mindestens eine Karte. Die höchste Poker-Kombination aus den Community Cards und der jeweils ausgespielten Karte gewinnt. Man darf dabei auch mehr als eine Karte spielen, wenn sich daraus eine gültige Kombination ergibt. Einfach einzelne Karten abwerfen geht nicht. Dadurch kann es auch sein, dass nicht alle Spieler gleich viele Stiche spielen. Auch das muss man bei seiner Ansage einkalkulieren. Für Stiche, richtige Ansagen und die Wetten bekommt man Punkte. Wer nach 10 Runden die meisten Punkte hat gewinnt.

Thematisch ist Half-Pint Heroes übrigens in einer Kneipe angesiedelt, in der sich die Gäste nach einem halben Pint Bier stark fühlen und anfangen zu pöbeln. Das kann in einer Kneipenschlägerei enden, wenn jemand 3 Stiche in Folge gewinnt. Dann ist derjenige der einzige der in der Runde punktet. Wenn jemand 6 mal in Folge eine richtige Ansage macht, wird das Schießerei genannt und derjenige gewinnt das Spiel sofort. Mechanisch ist das sehr spannend, thematisch wirkt es eher aufgesetzt. Das ist wohl bei einem Stichspiel aber auch garnicht anders möglich und war bei Wizard schließlich auch nicht anders. Zum Pokern passt die Kneipenszenerie sogar recht gut.

Insgesamt finde ich das Projekt jedenfalls sehr spannend und freue mich schon darauf, das Spiel im August in den Händen zu halten. Wer genau so angetan von der Spielidee ist wie ich, sollte sich das Projekt in der Spieleschmiede mal anschauen. Finanziert ist das Projekt schon, aber bis zum 5. April kann man sich noch beteiligen.

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