Der Freitag gilt auf der SPIEL als der Tag mit dem wenigsten Publikumsandrang. Sollte das wirklich so sein wird der Samstag wohl alle Rekorde brechen. Denn heute schon kam man zum Teil kaum von Halle zu Halle. Dennoch habe ich wieder einige Spiele ausprobieren können.
Surfosaurus MAX
Tag 2 begann schon vor dem Einlass mit einer Partie Surfosaurus MAX im Wartebereich. Was gestern bei der Erklärung schon spannend klang, hat heute auch im Spiel Spaß gemacht. Reihum spielen wir jeder 2-3 Karten vor uns aus. Aus diesen wird dann die beste mögliche Poker-Kombination gebildet an der wir mit möglichst vielen Karten beteiligt sein wollen. Das permanente abwägen auf welche Kombination es hinausläuft und wie man davon am besten profitieren kann, hat mir sehr gut gefallen. Surfosaurus MAX ist ein schnell gespieltes Spiel, das jedem der Poker kennt auch schnell erklärt ist. Es wird sicher bald wieder auf dem Tisch landen.
ArcheOlogic
Der eigentliche Messe-Tag begann dann mit einer Partie ArcheOlogic, einem Deduktionsspiel bei dem wir als Archäologen den genauen Stadtplan einer antiken Stadt ermitteln müssen, damit wir bei unseren Grabungen nicht in irgendwelche Fallen tappen. Damit die Partien nicht zu lange dauern waren auf der Messe einige zusätzliche Hinweise bekannt, die man so im eigentlichen Spiel nicht hat. Dennoch konnte man einen guten Eindruck gewinnen wie das Spiel, das mit vielen verschiedenen “Leveln” kommt, funktioniert. Wir sammeln nach und nach Hinweise um Tetris-Teile mit Gebäuden auf dem Spielplan richtig anzuordnen. Diese Kombination hat sich frisch angefühlt und auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht. Mit ArcheOlogic hat der Messe-Tag am Ende wie auch schon gestern wieder mit meinem Tages-Highlight begonnen.
Yokai Sketch
Weiter ging es mit 2 kleinen Kartenspielen bei Devir. Während Blind Business nicht weiter erwähnenswert ist, fand ich das 2 Personen-Spiel Yokai Sketch sehr gelungen. Ähnlich wie z.B. bei Pacifica spielen wir abwechselnd Karten in unterschiedliche Reihen die wir für uns gewinnen wollen. Dabei liegt in der Mitte jeweils eine Siegpunkt-Karte mit einer Zahl die vorgibt wie viele Karten insgesamt in der Reihe liegen müssen damit sie gewertet wird. Da man bis zu 3 Karten pro Zug spielen kann und keine Vorlagen liefern möchte, entwickelt sich oft ein taktierendes Abwarten. Ich habe auf jeden Fall Lust das Spiel noch weiter auszuprobieren.
5 Towers
Das nächste kleine Kartenspiel wurde anschließend bei Deep Print Games ausprobiert. 5 Towers ist ein Zockerspiel bei dem wir darauf bieten wie viele Karten wir aus der Auslage aus 5 Karten nehmen. Das Problem ist nämlich, dass wir dann alle genommenen Karten sofort in unsere Auslage legen müssen. Dort entstehen Türme in 5 Farben in denen die Karten allerdings nur in absteigender Reihenfolge angelegt werden dürfen. Das permanente Abwägen ob man neben den tollen Karten auch 1-2 weniger gute nehmen will um überhaupt etwas zu bekommen hat mir auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht. 5 Towers ist vielleicht ein Absacker der es in nächster Zeit öfter auf den Tisch schaffen könnte.
Pueblo
Pueblo ist eine Neuauflage eines Spiels aus dem Jahr 2002 von Wolfgang Kramer & Michael Kiesling. Wir müssen Ubongo-artige Steine unserer Spielerfarbe so auf den Spielplan bauen, dass sie möglichst von allen Seiten von anderen Steinen verdeckt werden. Jeder Stein der sich in Sichtlinie einer um das Spielfeld laufenden Figur befindet bringt Minuspunkte. Wer davon am Ende die wenigsten hat ist der Sieger. Das Spiel ist auf jeden Fall ziemlich herausfordernd und sorgt für einige Knoten im Kopf. Das ursprüngliche Spiel kannte ich nicht und wäre durch das Spielen von Pueblo auch nicht auf die Idee gekommen, dass es ein Spiel aus dem Jahr 2002 ist. Der Mechanismus fühlt sich für mich frisch und unverbraucht an und ich würde das Spiel jederzeit gerne wieder mitspielen.
Guck Wal
Das Jahr der Deduktionsspiele war auch an Tag 2 noch nicht beendet. Mit Guck Wal von Oink Games stand ein weiteres Spiel dieses Typs auf der heutigen Speisekarte. Apropos Speisekarte: Es geht darum den besten Nahrungsgrund für Wale und Orcas zu finden. Denn diese tauchen da auf wo es die meisten bzw. wenigsten Fische im Meer gibt. Logisch! Wir müssen also heraus finden wo es wie viel Fisch gibt. Da die Zeit nicht ausreicht um selbst alle Fische zu entdecken, müssen wir auch versuchen aus den Aktionen unserer Mitspieler heraus zu lesen wie viel Fisch sie entdeckt haben. Eine gute Portion Bluffing ist also auch mit im Spiel. Eine kurzweilige und witzige Herausforderung mit dem ein oder anderen Aha-Moment beim Aufdecken der Karten. Gerne wieder!
Im Gegensatz übrigens zum zweiten ausprobierten Oink-Spiel Tiger & Dragon. Das ist noch weniger erwähnenswert als das bereits erwähnte Blind Business.
Highlight des Tages: ArcheOlogic
Überraschung des Tages: ArcheOlogic