Die Preise Spiel des Jahres 2020 und Kennerspiel des Jahres 2020 sind verliehen worden. Beim Kennerspiel setzte sich mit Die Crew: Reist gemeinsam zum 9. Planeten wohl der Favorit durch. Beim Spiel des Jahres war im Vorfeld kein so klarer Favorit auszumachen. Am Ende setzte sich Pictures durch. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner!
Bei der Verleihung in Berlin ging der Jury-Vorsitzende Harald Schrapers zunächst auf die besonderen Umstände im Jahr 2020 ein und betonte welch wichtigen Stellenwert Gesellschaftsspiele auch gerade während der COVID-19-Pandemie haben. Man sei es daher dem Kulturgut Spiel schuldig die Veranstaltung nicht ausfallen zu lassen. Anschließend ehrte die Jury einen Meilenstein der Brettspiel-Geschichte: Das 25-jährige Jubiläum von Die Siedler von Catan wurde durch einen filmischen Hausbesuch bei Autor Klaus Teuber zelebriert.
Dann stand wieder das Jahr 2020 im Fokus und es wurde zunächst der Preis für das Kennerspiel verliehen. Es setzte sich Die Crew: Reist gemeinsam zum 9. Planeten gegen die Konkurrenten Der Kartograph und The King’s Dilemma durch. Die Jury betonte, dass trotz des ungewöhnlichen kooperativen Ansatzes bisher kein Spiel den “besonderen Charme von Stichspielen” so gut vermitteln konnte wie Die Crew. Jury-Mitglied Udo Bartsch empfand die Intensität, die das Spiel aus dem wenigen Material erzeuge, als “sensationell”. Bernhard Löhlein stellte sie “Sogwirkung”, die das Spiel erzeuge in den Fokus.
Auch der Autor Thomas Sing kam zu Wort und berichtete, dass ihm die Idee vor dem Stich festzulegen wer welche Karte gewinnen muss in der Nacht kam. Die Idee funktionierte anschließend schon in den ersten Testspielen sehr gut. Das Thema des Spiels sei vom ISS-Kommandanten Alexander Gerst inspiriert und passe so gut, weil sowohl im Spiel als auch im Weltraum die Kommunikation ein so entscheidendes Element ist.
Die Crew | |
Thomas Sing | 3-5 Spieler |
Marco Armbruster | ab 10 Jahren |
KOSMOS | 20 Min. |
Anschließend ging es mit dem Spiel des Jahres weiter. Hier waren mit Reiner Knizia, der auch per Live-Schalte wieder mit einem tollen zum Spiel passenden Kostüm begeisterte, und Uwe Rosenberg (gemeinsam mit Corne van Moorsel), der tatsächlich zum ersten Mal für das Spiel des Jahres nominiert war, zwei Altmeister mit ihren Spielen My City und Nova Luna im Rennen. Am Ende gewann aber mit Daniela & Christian Stöhr ein neues Autorenduo mit ihrem Spiel Pictures den Preis.
Bei diesem Spiel müssen laut Jury Fotos mit “besonderem Material” nachgebaut werden. Die Autoren berichteten auf Nachfrage per Live-Schalte, dass die 5 im Spiel vorhandenen Materialien dabei von Anfang an im Spiel waren. Der Vorsitzende der Jury Harald Schrapers stellte zudem die einfache Punktewertung besonders in den Fokus. Verlagsvertreter des PD-Verlags berichteten auf der Bühne von einigen Änderungen im Verlauf der Entwiclung. So wurden z.B. aus 4 verdeckten Bildern pro Runde, nun 16 offene.
Am Ende setzte sich beim Spiel des Jahres in einem insgesamt sehr offenen Rennen Pictures vielleicht etwas überraschend durch. Dementsprechend sprachlos waren auch die Autoren nach der Bekanntgabe des Siegers. Und auch Verlags-Chef Peter Dörsam ging eher davon aus, anderen beim Feiern zuschauen zu müssen. Besonders bemerkenswert finde ich, dass der PD-Verlag vorher – vielleicht mit Ausnahme von Rob’n’Run – auschließlich für komplexere Spiele bekannt war und nun direkt mit seinem ersten echten Familienspiel mit dem Spiel des Jahres ausgezeichnet wurde.
Pictures | |
Daniela & Christian Stöhr | 3-5 Spieler |
Dominik Mayer | ab 8 Jahren |
PD-Verlag | 20-30 Min. |
Alle Bilder sind Screenshots aus dem Live-Stream auf Youtube bzw. spiel-des-jahres.de