Keine Anhäufungsfelder, keine Erntezeit, keine Puzzleteile, keinerlei Tiere, noch nicht mal Worker. Und dennoch handelt es sich bei Caverna – Höhle gegen Höhle unverkennbar um ein Spiel von Uwe Rosenberg. Und das nicht nur weil es sich dabei um die 2-Spieler-Version seines Klassikers Caverna handelt.
Wer Uwe Rosenberg kennt, der kennt z.B. auch die sich Runde für Runde aufbauende und nach Phasen unterteilte Aktionsleiste. Darauf liegen diesmal Plättchen, die die Spieler zu sich schieben um anzuzeigen welche Aktion sie wählen. Worker sind als einfach garnicht nötig. Selbst das Puzzle-Element findet man – wenn auch nicht ganz so offensichtlich – wieder. Es geht nämlich im Wesentlichen darum seine kleine Höhle von Geröll zu befreien und anschließend mit passenden Räumlichkeiten zu befüllen. Die Räume haben dabei unterschiedliche Anforderungen an wie viele und welche Wände sie grenzen wollen und so ist es immer wieder nötig das gerade sauber entfernte Geröll zu einer Mauer aufzuschichten.
Ein weiteres zentrales Element ist natürlich auch das haushalten mit den zahlreichen Rosenberg-typischen Ressourcen wie Holz, Stein, Getreide und natürlich Ernährungswerten. Nur Tiere gibt es halt diesmal nicht.
Was die Komplexität angeht ist Caverna – Höhle gegen Höhle sicherlich eher am unteren Rand der Rosenberg-Eurogame-Skala angesiedelt. Auffällig ist, dass das Spiel mit – fast schon untypisch – wenig Material auskommt. Einen Teil des Materials (die Ersatz- und Aktions-Marker) hätte man sich sogar noch sparen können. Schade finde ich zudem, dass man bei den Markern für die Waren nicht konsequent bei Holz oder Pappe geblieben ist, sondern sich für eine Mischung entschieden hat.
Die Solo-Version, die ja bei vielen Rosenberg-Spielen immer sehr gelungen ist, finde ich diesmal übrigens eher wenig spannend. Für die pure Jagd nach Punkten ist mir das Spiel einfach nicht abwechslungsreich genug. Im Spiel zu zweit hat es mir jedoch gut gefallen. Hier kommt man sich tatsächlich regelmäßig in die Quere, da es trotz der relativ vielen Aktionen doch ziemlich häufig beide Spieler auf die gleiche Aktion abgesehen haben.
Insgesamt ist es ein solides Rosenberg-Spiel, aber in Zukunft sicher nicht meine erste Wahl. Wegen des geringen Materialbedarfs eignet es sich aber hervorragend als Urlaubs-Spiel für 2 Rosenberg-Fans.
