Nach dem geheimen Labor war “Die verlassene Hütte” für mich das zweite Exit-Brettspiel. Auch diesmal gilt natürlich, dass ich das Spiel (weil es halt nicht anders geht) nur einmal gespielt habe. Dieses Mal allerdings in etwas kleinerer Runde mit nur 3 Spielern und das ist meiner Meinung nach für die Exit-Spiele auch der Sweet Spot was die Spieleranzahl angeht.
Auch diese Review ist natürlich spoilerfrei gehalten, auch wenn es mir schwer fällt mich zu einigen der – soviel vorweg – wieder mal brillanten Rätsel nicht näher zu äußern. Thematisch finde ich “Die verlassene Hütte” nicht ganz so stark wie “Das geheime Labor”, habe mich dafür aber etwas mehr in das Spiel hinein versetzt gefühlt. Das lag aber sicherlich zum Teil auch an der Kosmos-App, die wir diesmal benutzt haben und die für atmosphärische Hintergrundgeräusche gesorgt hat. Trotzdem gilt natürlich auch für dieses Exit-Spiel, dass das Spielgefühl nicht an das echter Exit-Räume heran reichen kann.
Im Mittelpunkt standen aber natürlich wieder die Rätsel und die sind in der Hütte insgesamt auf jeden Fall etwas leichter als im Labor. Einige der insgesamt 11 Rätsel waren tatsächlich so schnell gelöst, dass man sich nach dem Spiel kaum noch daran erinnern konnte. Es gab aber auch wieder echte Herausforderungen bei denen man nach einigen Minuten grübeln immer noch keinen echten Lösungsansatz hatte. Da man aber alle Rätsel logisch lösen kann, kommt man nach einiger Zeit doch immer auf die richtige Idee. Jedenfalls haben wir diesmal keine der Hilfe-Karten benutzen müssen.
Was das Material angeht wird erneut alles benutzt was man sich vorstellen oder auch nicht vorstellen kann, so dass es auch dieses Mal wieder einen besonderen Aha-Moment gab. Insgesamt waren die Rätsel auch wieder sehr abwechslungsreich und man hatte nicht das Gefühl schon irgendentwas aus dem Labor zu kennen. Ansonsten gilt vieles was ich schon in meiner Labor-Review erwähnt habe: die Rätsel verlaufen weitgehend linear und man verpasst dadurch nichts, der Spieletisch sollte nicht zu groß sein, die Uhr hat man nicht wirklich im Blick und der Sucht-Faktor ist enorm groß.
Ich persönlich finde “Die verlassene Hütte” insgesamt einen Tick besser als “Das geheime Labor”, aber wirklich viel nehmen sich die beiden Spiele nicht. Auf Grund der etwas leichteren Rätsel würde ich die Hütte aber definitiv für den Einstieg in das Exit-Universum empfehlen. Wir sind in unserer Runde jedenfalls am Ende mit knapp 67 Minuten Spielzeit nur knapp an der Bestmarke vorbei geschrammt, obwohl es für meine beiden Mitspieler das erste Exit-Spiel war. Nach anfänglicher Skepsis waren jedenfalls beide so sehr begeistert, dass sie “Die Grabkammer des Pharao” direkt im Anschluss spielen wollten. Wie gesagt: Sucht-Faktor!