Die Abstimmung zum Deutschen Spielepreis ist vorbei. Bis zum 31.7. konnten interessierte Spieler für ihre Lieblingsspiele aus dem vergangenen Jahr abstimmen. Wie immer nehme ich das zum Anlass um euche meine liebsten Spiele des vergangenen Jahres mitzuteilen.
Platz 1: Great Western Trail: Neuseeland
Great Western Trail war bereits 2017 auf Platz 2 beim Deutschen Spielepreis. Seitdem hat sich das Spiel zu einem meiner Lieblingsspiele entwickelt und kommt immer noch regelmäßig auf den Tisch. Seitdem kamen mit der Second Edition 2021 und Great Western Trail: Argentinien 2022 noch zwei weitere Versionen des Spiels heraus, die mich eher kalt gelassen haben. Bei Great Western Trail: Neuseeland ist das nun anders. Die neue Version macht ein hervorragendes Spiel noch besser. Die neuen Elemente wie z.B. Deckbau-Karten oder das Schafscheren als Alternative zum Ausliefern ändern das Spiel zwar nicht grundlegend, bringen aber noch mal ein ganz neues Element in das Spiel mit ein. Während die Argentinien-Version sich für mich sehr ähnlich zum Grundspiel mit Erweiterung angefühlt hat, ist die Neuseeland-Variante so anders, dass ich das Spiel mit gutem Gewissen erneut wählen konnte.
Great Western Trail: Neuseeland | |
Alexander Pfister | 1-3 Spieler |
Chris Quilliams | ab 12 Jahren |
Plan B | 75-150 Min. |
Platz 2: Bier Pioniere
Die Wirtschafts-Simulation von Thomas Spitzer trifft von der Komplexität genau meinen Wohlfühl-Bereich. Auch nach zahlreichen Partien überrascht mich Bier Pioniere noch gelegentlich mit einem komplett anderen Spielverlauf. Dazu gibt das Thema Bier bei mir immer einen Bonuspunkt. Das Spiel kam eigentlich in alle Runden gut an. Die anfängliche Skepsis auf Grund der eher altbackenen Illustrationen schlug meist schnell in Begeisterung um. Durch den vergleichweise leichten Einstieg und die überschaubare Spielzeit kam Bier Pioniere deutlich häufiger auf den Tisch als die meisten Expertenspiele und wurde trotzdem nie langweilig.
Bier Pioniere | |
Thomas Spitzer | 2-4 Spieler |
Harald Lieske | ab 12 Jahren |
Spielefaible | 75-100 Min. |
Platz 3: Ghost Writer
Ghost Writer ist ein Team-Spiel bei dem 2 Teams darum wetteifern, wer zuerst einen gesuchten Begriff errät. Dazu stellen die Teams ihren Team-Kapitänen, die das Wort kennen, abwechselnd geheime Fragen in Form von Karten. Diese werden dann vom eigenen Team-Kapitän beantwortet in dem dieser die Antwort Buchstabe für Buchstabe aufschreibt, bis das Team “Stopp” ruft. Ein Beispiel: Mit der Antwort “BL” kann das andere Team sicher nicht viel anfangen. Das eigene Team weiß aber, dass nach einer Farbe gefragt wurde und die Antwort wohl “BLAU” sein muss. Dieses Spielprinzip kam eigentlich überall gut an. Aber besonders Runden mit wenig Spielerfahrung wollten Ghost Writer immer wieder spielen.
Ghost Writer | |
Mary Flanagan & Max Seidman | 3-8 Spieler |
Spring Yu | ab 12 Jahren |
Pegasus Spiele | 15-30 Min. |
Platz 4: Kuhfstein
Rita Modl’s Kuhfstein ist von den Regeln ein klassisches Familienspiel. Wir bauen unsere eigene Auslage aus Landschaftsplättchen, nehmen Aufträge mit vorgegeben Formen und erfüllen diese für Siegpunkte. Viel mehr ist es nicht. Der tolle Kniff ist jedoch, dass wir auf die für Aufträge genutzen Plättchen unsere Rinder stellen müssen. Diese sind sehr knapp und können nur dann effektiv zurück genommen werden, wenn sie in einer einzigen Gruppe und nicht überall verstreut stehen. Dieser Kniff macht Kuhfstein zu einem absoluten Optimierungsspiel, bei dem man sich kaum Fehler erlauben kann und möglichst von Anfang an das Siegpunktziel im Blick haben sollte. Dadurch kam Kuhfstein vorallem in meinen Vielspieler-Runden besonders gut an und macht mir auch noch unzähligen Partien immer wieder Spaß.
Kuhfstein | |
Rita Modl | 2-4 Spieler |
Stefan Sonnberger | ab 8 Jahren |
Schmidt Spiele | 45 Min. |
Platz 5: Revive
Mit Revive schafft es auch noch ein weiters echtes Euro-Experten-Spiel in meine Liste. In diesem Spiel müssen wir versuchen sehr unterschiedliche Aktionen miteinander zu verbinden. Wir müssen uns auf der Karte ausbreiten um Siegpunkt-Möglichkeiten aber vor allem auch neue Karten zu bekommen. Unsere Karten spielen wir an verschiedene Slots um Ressourcen zu bekommen. Und dabei müssen wir möglichst effektiv auf diversen Leisten aufsteigen. Klingt alles, als hätte man es schon 100 mal gesehen. Die Mischung bei Revive hat mir aber extrem gut gefallen. Es hat mir einfach extrem viel Spaß gemacht immer wieder neue Wege zu möglichst vielen Siegpunkten zu ergründen.
Revive | |
K. A. Ostby, H. Meissner, A. Wermlund, E. Svensson | 1-4 Spieler |
G. Bohne, M. Mottet, D. Roff | ab 12 Jahren |
Pegasus Spiele | 90-120 Min. |