Bei über 1000 Neuheiten auf der #SPIEL19 kommt man nicht drum herum sich im Vorfeld Gedanken zu machen welche Spiele man sich anschauen und ausprobieren will. Daher habe ich auch in diesem Jahr wieder meine persönliche Top 30 erstellt, in der die Spiele zu finden sind auf die ich mich am meisten freue. Wie schon im letzten Jahr erkennt ihr wieder am farbigen Rahmen die Komplexität. Familienspiele sind rot, Kennerspiele schwarz und Expertenspiele gelb umrahmt.
Auf Maracaibo von Alexander Pfister freue ich mich am meisten. Ich konnte mir das Spiel bereits 2018 auf der Berlin Con erklären lassen und seitdem wächst meine Vorfreude auf das Spiel stetig. Damals hatte ich den Eindruck, dass Pfister hier die Stärken seiner Spiele Mombasa und Great Western Trail in einem Spiel vereinen konnte. Hoffentlich bestätigt sich dieser Eindruck auch in den ersten Partien.
Genau so sehr freue ich mich auf Cooper Island von Andreas ode. Odendahl. Auch dieses Spiel ist schon länger im Gespräch und soll vorallem mit einer innovativen Siegpunktleiste beeindrucken. Neben La Granja-Autor ode. hat hier auch Viktor Kobilke, der Redakteur der eben genannten Pfister-Spiele, Hand angelegt. Ein vielversprechendes Duo.
Nachdem es Simone Luciani und Nestore Magnone im letzten Jahr mit Newton auf Platz 1 meiner Top 30 geschafft haben, sind die beiden nun auf Platz 4 eingelaufen. Luciani schafft es zudem mit seinem anderen kongenialen Partner Daniele Tascini und Marco Polo II: Im Auftrag des Khan auf Platz 3. Dieses Spiel ist die Weiterentwicklung eines meiner absoluten Lieblingsspiele, da ist ein Platz auf dem Treppchen fast die logische Folge.
Auf Platz 4 schafft es dann Masters of Renaissance, das Lorenzo der Prächtige Kartenspiel. Das Spiel konnte ich bereits auf der Berlin Con 19 ausprobieren und ist für mich ein echtes Familienspiel-Highlight. Leider ist keine deutsche Version angekündigt. Aber das war im letzten Jahr bei Newton auch nicht der Fall und es gab das Spiel trotzdem auf deutsch.
Mit Obscurio vom Autoren-Kollektiv L’Atelier können wir einen semi-kooperativen Mysterium-Nachfolger erwarten. Ein spannendes Spielkonzept und die wieder einmal phantastischen Illustrationen von Xavier Collette steigern meine Vorfreude auf das Spiel.
Die Erweiterung auf die ich mich am meisten freue ist Heaven & Ale: Bierkutscher. Eigentlich habe ich nie das Gefühl gehabt für dieses Spiel eine Erweiterung zu brauchen, da es in der Grundversion absolut rund ist. Da es aber immernoch regelmäßig auf den Tisch kommt freue ich mich nun doch sehr auf neue Herausforderungen.
Mit Die Crew: Reist gemeinsam zum 9. Planeten erscheint bei KOSMOS ein kooperatives Stichspiel. Und bei diesem Schlagwort werde ich grundsätzlich hellhörig. Über 50 Level mit steigendem Schwierigkeitsgrad versuchen wir uns hier an der Herausforderung, die richtigen Stiche zu gewinnen.
Kaum weniger gespannt bin ich auf Ecos: First Continent von John D. Clair. Ein Kennerspiel für bis zu 6 Spieler mit einem Bingo-Mechanismus klingt dabei erstmal sehr ungewöhnlich. Tatsächlich hoffen wir aber, dass hier die passenden Symbole aus dem Beutel gezogen werden, damit unsere Engine richtig in Gang kommt. AEG bringt hierbei erstmals selbstständig ein Spiel auch auf deutsch.
Die große Feuerland-Neuheit in diesem Jahr ist Crystal Palace. Und alleine das ist ja schon ein Grund gespannt auf das Spiel zu sein. Bei dem Spiel handelt es sich um ein interaktives Würfel-Einsetz-Spiel für bis zu 5 Spieler, bei dem wir unsere Würfelwerte selbst bestimmen. Das Einsetzen der Würfel könnte sich ähnlich anfühlen wie bei Coimbra. Ich bin jedenfalls neugierig.
Tatsächlich gibt es mit Decrypto: Laser Drive eine Erweiterung mit der niemand ernsthaft gerechnet hat. Und die “1” auf der Packung deutet sogar auf noch mehr Erweiterungen. Decrypto ist inzwischen mein liebstes Wortspiel und kommt häufig auf den Tisch. Mir Laser Drive gibt es nun Hinweis-Kategorien aus denen mindestens 1 Hinweis stammen muss. Stammen alle drei Hinweise aus der Kategorie kann man Marker sammeln, die einem in Kombination mit dem Erraten der gegnerischen Wörter eine alternative Siegbedingung bieten. Ich spiele eh oft so, dass ich drei inhaltlich verbundene Hinweise gebe – genau meine Erweiterung!
Neben Platz 1 holt sich Alexander Pfister mit Aufbruch nach Newdale auch noch Platz 11. Ich habe das Spiel bereits auf der Berlin Con 2019 ausprobieren können und war sofort überzeugt. Auf die Brettspielvariante von Oh my goods!, einem leider viel zu wenig beachteten Pfister-Kartenspiel, freue ich mich sehr.
Eines der meistgespielten Spiele im letzten Jahr war bei mir das Kennerspiel des Jahres 2019 Flügelschlag. Immer bedauerten meine Mitspieler, dass es kaum einheimische Vögel im Spiel gibt. Dieses “Problem” sollte nun mit der Flügelschlag: Europa Erweiterung gelöst sein.
Richard Garfields Carnival of Monsters war bei mir schon fast von der Essen-Liste gestrichen, dann konnte ich das Spiel auf der Spielemesse Hamburg ausprobieren. Und es hat mir richtig viel Spaß gemacht. Ein rundum gelungenen Drafting-Spiel. Ich freue mich jetzt auf weitere Partien.
Las Vegas, Istanbul, Luxor. Rüdiger Dorn hat zahlreiche tolle Spiele entwickelt und kaum ein Name steht so sehr für Spiele im gehobenen Familienspiel bzw. unteren Kennerspiel-Bereich. Und auch wenn diesmal kein Stadtname im Spiel ist bin ich sehr gespannt auf Rune Stones. Zumal mit Deckbuilding mal wieder eine meiner liebsten Mechanismen Verwendung findet.
Ein echtes Expertenspiel soll Steamopolis von Gerhard Hecht sein. Ausser dem Steampunk-Setting weiß ich garnicht viel über das Spiel. Aber seit Tudor im Vorjahr schaue ich bei Corax Games gerne genauer hin und bin sehr gespannt auf ihre große Neuheit.
Das komplette Gegenteil dazu ist Similo. Das Spiel ist ein minimalistisches Assoziationsspiel für die Hosentasche. Ein Spieler versucht seine Mitspieler zu einer von 12 Personen-Karten zu führen, in dem er andere Personen ausspielt. Die Mitspieler müssen so lange Karten aussortieren bis am Ende hoffentlich die richtige Karte übrig bleibt. Das ganze kommt in 2 Varianten: einmal mit Märchen-Figuren, einmal mit historischen Persönlichkeiten.
Mit Terramara bringen die Lorenzo– und Coimbra-Autoren Virginio Gigli und Flaminia Brasini nun ihr neues Werk heraus. Und das bei dem Verlag, der letztes Jahr Raiatea gemacht hat. Genug Versprechen, die das Spiel sehr interessant machen. Das Workerplacement-Spiel scheint sehr variabel zu sein und einige interessante Kniffe zu haben. So können wir z.B. unsere Worker auf starke Aktionen der späteren Runden stellen, bekommen wie aber dann auch erst in dieser Runde zurück.
Ebenfalls aus italienischer Feder stammt die Erweiterung zu meiner Nummer 1 des Vorjahres. Was Newton: Great Discoveries dabei ins Spiel bringt weiß ich nicht. Es gibt noch nichtmal ein Cover für die Erweiterung. Aber es erweitert Newton…
First Contact ist schon etwas älter, erscheint aber nun auf deutsch bei HUCH!. Es handelt sich dabei um eine Art Codenames mit gezeichneten Symbolen. Diese Symbole stellen eine Alien-Sprache dar, die wir noch nicht verstehen, aber im Laufe des Spiel verstehen wollen um mit den außerirdischen Freunden kommunizieren zu könne.
Der wohl etwas zugänglichere der beiden Quined-Titel (neben Terramara) in dieser Liste ist La Stanza. Kern des Spiels ist ein Rondell-Mechanismus, bei dem wir Plättchen verschiedener Farben sammeln um die Aktionen der selben Farbe zu verstärken. Ich konnte das Spiel bereits auf der Berlin Con ausprobieren und freue mich seit dem auf das Spiel. Der angekündigte Preis von 70€ hat dem Spiel jedoch einige Plätzen gekostet.
Tom Lehmanns Spiele Race bzw. Roll for the Galaxy waren nie so wirklich meine Spiele. Bei Res Arcana sieht das aber nun hoffentlich anders aus. Das Maximum aus einem minimalistischen Karten-Deck herauszuholen, dass bei Spielbeginn schon feststeht, hat mir in zwei Testpartien schon gut gefallen. Ich freue mich nun darauf das Spiel noch genauer unter die Lupe zu nehmen.
In Tajuto verwendet Altmeister Reiner Knizia einen ungewöhlich Fühl-/Tastmechanismus. Es gilt die passenden Teile aus einem Beutel zu ziehen. Daraus soll zudem ein Engine-Building-Spiel mit interessanten Entscheidungen entstehen. Ich bin sehr gespannt ob der ungewöhnliche Mechanismus das Spiel tragen kann.
Ein Spiel mit F und grüner Schachtel. Richtig, da steckt wie zu erwarten war Friedemann Friese dahinter. In Faultier verkörpern wir Faultiere und versuchen uns von anderen Tieren möglichst effektiv über das Spielfeld tragen zu lassen. Die Mitspieler werden die Tiere aber sicherlich nicht immer in unserem Sinn bewegen. Dabei kommt das Spiel mit deutlich mehr Tieren als in einer Partie benötigt. Somit sollte es nicht so schnell langweilig werden.
Bei Team3 sind die drei Affen auf dem Cover Programm. Ein Spieler sieht nix, einer hört nix und derjenige der alles sieht darf nix sagen. So versuchen wir kooperativ verschiedene Gebilde aus Bauklötzen zu errichten. Bauen darf natürlich nur der Blinde, den Bauplan kennt nur der Stumme. Das klingt so als hätte es das schon immer geben müssen, ist aber tatsächlich neu. Auch hier gibt es gleich zwei Editionen zu kaufen.
Das Spiel Der Kartograph von Pegasus ist ein Flip-and-Write-Spiel im Roll Player Universum. Es verwendet den aus Isle of Skye bekannten Mechanismus, dass nach jeder Runde mehrere der ausliegenden Wertungskarten gewertet werden. Dabei gibt es eine große Auswahl an Karten. Tatsächlich hat es hier nochmal ein Spiel dieser Art geschafft mich neugierig zu machen.
Taverna Ludica bringt nun die deutsche Version von Robin Hood and the merry men heraus. Dabei handelt es sich um eine interessante Mischung aus Euro-Game- und Amerithrash-Mechanismen für 5 Spieler. Ich fand die englische Variante schon lange interessant und werde mir das Spiel jetzt mal anschauen.
Der Name Michael Kiesling steht seit Jahrzehnten für qualitativ hochwertige Spiele. Mit Miyabi erscheint nun ein Plättchen-Legespiel, das mich von den Mechanismen ein wenig an die Rosenberg’sche Puzzle-Reihe der Edition Spielwiese erinnert. Es scheint auf jeden Fall einige interessante Kniffe zu geben. Und das Artwork gefällt mir in diesem Fall besonders gut.
Bei No Return von Marco Teubner gilt es den richtigen Zeitpunkt zu finden um mit der Wertung der eigenen Auslage zu beginnen. Im ersten Teil sammeln wir Reihen von Steinen gleicher Farbe. Diese müssen im zweiten Teil, dann aber noch mit Steinen des gleichen Werts bezahlt werden, damit sie Siegpunkte bringen. Eine Rückkehr in Phase 1 ist nicht mehr möglich, nach dem man mit Phase 2 begonnen hat. Sobald der Nachziehbeutel leer ist endet das Spiel sofort.
Die Top 30 werden – wie könnte es anders sein – mit zwei Spielen aus italienischer Feder abgeschlossen. Mit Mystery House: Adventures in a box bringt Cranio Creations ein Escape-Spiel mit 3D-Aufbau in der Schachtel heraus. Die Schachtel soll dabei als “Konsole” für mehr als die zwei Fälle aus der Grundbox dienen. Ein interessantes Konzept.
Nach Teotihuacan verschlägt es Daniele Tascini mit Trismegsitus nun in die Welt der Magie und Alchemie. Über drei Runden draften wir Würfel und führen mit ihnen Aktionen aus. Im Wesentlichen müssen wir über eine Transmutationsleiste unsere Rohstoffe zu dem machen was wir brauchen. Dahinter soll ein echtes Schwergewicht stecken.
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