Heute wurden die Nominierten für das Spiel des Jahres, das Kennerspiel des Jahres und das Kinderspiel des Jahres bekannt gegeben. Ich gratuliere hiermit allen nominierten Verlagen, Autoren, Redakteuren und sonstigen Beteiligten zu ihren Erfolgen. Für den Hauptpreis Spiel des Jahres wurden dabei Kingdomino (Autor: Bruno Cathala, Verlag: Pegasus), Magic Maze (Kasper Lapp, Sit down!/Pegasus) und Wettlauf nach El Dorado (Reiner Knizia, Ravensburger) nominiert.
Hier halten sich die Überraschungen noch in Grenzen, lediglich Wettlauf nach El Dorado hatte ich auf Grund des starken Jahrgangs im Bereich der einfachen Spiele eher im Kennerbereich gesehen. Von meinen Favoriten für die Nominierung hat es zwar nur Kingdomino geschafft, Fabelsaft ist aber immerhin auf der Empfehlungsliste und auch EXIT wird später noch auftauchen. Die Empfehlungsliste ist ebenfalls sehr vielfältig und enthält u.a. das Wortspiel Word Slam, das Geschicklichkeitsspiel Klask und mit Tempel des Schreckens ein Spiel für große Gruppen. Lediglich Dodelido hatte ich gar nicht auf dem Zettel. Vermissen tue ich eigentlich nur Cottage Garden, das für mich die zahlreichen Puzzle-Spiele des Jahres gut repräsentiert hätte. Insgesamt hat die Jury eine sehr gute Auswahl getroffen.
Beim Kennerspiel des Jahres sind die ersten 3 Teile der EXIT-Reihe (Inka & Markus Brand, Kosmos), Räuber der Nordsee (Shem Phillips, Schwerkraft) und Terraforming Mars (Jacob Fryxelius, Schwerkraft) nominiert worden. Hier gibt es doch die ein oder andere dicke Überraschung! Zunächst mal fehlt mit First Class der große Favorit komplett (auch nicht auf der Empfehlungsliste). Eine Entscheidung, die ich nach den Diskussionen des Tages zwar immer noch nicht teile, aber inzwischen immerhin ganz gut nachvollziehen kann. Dafür ist Terraforming Mars nominiert worden, dass sicherlich mindestens am oberen Rand der Kenner-Kategorie ist. Definitiv eine unerwartete, aber wie ich finde sehr gute Entscheidung der Jury, das Spiel zu nominieren. Mit Räuber der Nordsee konnte man hingegen rechnen.
Zuletzt ist da noch die EXIT-Reihe. Positiv finde ich auf jeden Fall, dass die Jury so mutig war ein Spiel das man nur einmal spielen kann zu nominieren. Außerdem finde ich es eine sehr gute Entscheidung, dass die kompletten ersten 3 Teile der Reihe nominiert wurden und nicht nur einer der Fälle. Allerdings finde ich die Einteilung in die Kenner-Kategorie diskutabel. Selten war ein Spiel so gut geeignet Nicht-Spieler an die Welt der Brettspiele heran zu führen wie die EXIT-Reihe. Zudem ist das Hilfe-System so gut, dass das Spiel die zu großen Herausforderungen auch für Einsteiger lösbar macht. Letztendlich bleibt für mich nur die Tatsache, dass das Spiel nicht optimal für Familien mit Kindern geeignet ist und das dürfte spätestens seit Codenames im letzten Jahr kein Argument mehr sein. Ob das aber für eine Einsortierung in die Kenner-Kategorie reicht? Die Jury sagt jedenfalls ja. Schade, dass da in der Erläuterung von Tom Felber nicht ein wenig mehr Gründe genannt wurden.
Kurz noch zur Empfehlungsliste: Hier sind mit Captain Sonar und Great Western Trail zwei Titel die ich dort genau richtig einsortiert finde. Dazu kommen mit Grimoire des Wahnsinns (das ich nicht mochte) und Les Poilus (das ich leider noch nicht gespielt habe) 2 Titel die ich nicht erwartet habe.
Zum Kinderspiel des Jahres kann ich kaum etwas sagen. Ich freue mich aber, dass Icecool nominiert wurde und ärgere mich ein bisschen, dass ich mich nicht getraut habe Der mysteriöse Wald auf meine Nominierungsliste zu setzen. Das ist nämlich neben Captain Silver das dritte nominierte Spiel.
Insgesamt bin ich mit der Meinung der Jury weitgehend einverstanden und finde der Jahrgang ist ziemlich gut getroffen worden. Auch das der in diesem Jahr starke Expertenbereich durch eine Nominierung für das Kennerspiel gewürdigt wurde finde ich ein gutes Signal. Der große Gewinner der Nominierungen ist mit Sicherheit der Schwerkraft-Verlag mit 2 Nominierungen zum Kennerspiel. Auch bei Pegasus, dass in allen drei Kategorien und zum Teil mehrfach vertreten ist, Kosmos und Game Factory dürfte man sehr zufrieden sein. Etwas enttäuscht wird man wohl bei Hans im Glück sein, dass weder mit First Class, noch mit Valletta beachtet wurde.