[Review] Splitter

Ein mal kurz nicht aufgepasst beim Feuerholzholen und schon hat man den Ärger. Statt dem knistern des lodernden Lagerfeuers zu lauschen, knastert man nun vor sich hin. Aber es nützt ja nichts. Der gerade eingefangene Splitter muss raus. Ist das gleichnamige Spiel etwa genau so unangenehm wie ein Stückchen trockenes Holz im Finger? Lest selbst.

Ein paar Würfel, ein Block, Bleistifte, einfache Regeln, kurze Spielzeit und alle Mitspieler sind immer involviert. Das kennt man von Qwixx, Qwinto Qwantum, Knister und Knaster. Und der Nürnberger Spielkartenverlag bleibt auch bei Splitter einem Erfolgsrezept seiner Spiele treu.

Reihum würfeln wir mit je 2 Würfeln. Jeden Wurf – ob selbst gewürfelt oder nicht – muss ich auf meinem Block eintragen. Bei einer der beiden gewürfelten Zahlen habe ich im Prinzip freie Auswahl in welches Feld ich sie eintrage. Allerdings muss die zweite Zahl in das Feld eingetragen werden, dass gespiegelt an der Mittelachse genau gegenüber liegt. Und das passt natürlich meistens nicht. Letzlich wollen wir gleiche Zahlen jeweils in Gruppen zusammenfügen. Jede Eins will dabei alleine sein, jede Zwei Teil einer 2er-Gruppe sein, und so weiter. Die Größe der Zahlen-Gruppe bestimmt auch die Punkte. Für eine Gruppe aus exakt 6 Sechsen bekomme ich also 6 Punkte. Für 5 oder 7 Sechsen hingegen gar nichts.

Bei Splitter wird man also vor keine sehr anspruchsvolle Aufgabe gestellt und die einfachen Regeln sind intuitiv schon in der ersten Partie verstanden. Man muss aber dennoch immer wieder Wahrscheinlichkeiten abwägen und entscheiden welche Option die beste ist. Gegen Ende der Partie steigt die Spannung immer mehr, wenn man noch auf eine bestimmte Kombination wartet. Trage ich jetzt die letzte Sechs ein und zerstöre damit auf der anderen Seite meine fertige 2er-Kombination? Oder warte ich doch lieber noch und hoffe in den letzten Würfen auf eine Sechs in anderer Kombination? Eine Prise Push-your-Luck ist also auf jeden Fall enthalten.

Für Abwechslung sorgen die beiden unterschiedlichen beiligenden Blöcke. Auf dem einen Block gibt es 2 Felder mit Stern-Symbol, die den Wert der Zahlen-Gruppe verdoppeln. Bei dem anderen kommen neben einer etwas anderen Verteilung noch Felder mit Herz-Symbol hinzu in die man möglichst die selbe Zahl eintragen möchte. Etwas schade finde ich, dass die beiligenden Blöcke allerdings nur einseitig bedruckt sind. Hier hätte ein Verlag der mit der Nature Line beim Thema Umweltschutz ja auch zu den Vorreitern gehört durchaus ein Ressourcen-schonenderes Produkt liefern oder für noch mehr Abwechslung sorgen können.

Splitter

 Stefan Nikolic  1-12 Spieler
 Oliver Freudenreich  ab 8 Jahren
 NSV  15 Min.

Splitter vs. Knister
Splitter ist sogar noch etwas zugänglicher als Knister (bzw. Würfelbingo wie es früher hiess). Insgesamt finde ich den Reiz Poker-Kombinationen aus den Würfelwerten von 2 Würfeln zu finden aber etwas größer als das simple Gruppieren von Zahlen. Daher geht der Punkt an Knister.

Splitter vs. Knaster
Knaster ist trotz der einfachen Regeln leider nicht so intuitiv. Das Umkreisen der Zahlen haben viele auf Anhieb nicht verstanden. Das macht Splitter deutlich besser und jeder versteht sofort was er machen muss. Daher geht der Punkt an Splitter.

Insgesamt erfindet Splitter das Rad sicher nicht neu. Ein Alleinstellungsmerkmal das das Spiel aus der Masse der Roll and Write Spiele hervorhebt gibt es jedenfalls nicht. Mir macht Splitter aber in jeder Partie wieder Spaß. Als schnell gespieltes Spiel für Zwischendurch, dass ohne große Regelerklärung auskommt, ist es regelmäßig auf dem Tisch.