#spiel19 Ersteindrücke Teil 2

Weiter geht es mit Essen-Neuheiten, die ich bereits testen konnte. Bitte beachtet, dass es sich Größtenteils um Ersteindrücke nach einer gespielten Partie handelt. Diesmal steht der Verlag Cranio Creations besonders im Fokus.

Mit Mystery House: Adventures in a box steigt Cranio Creations nun auch noch in den Markt der Escape-Room-Spiele ein. Dabei setzten die Italiener auf einen Karten-basierten 3D-Aufbau in der Schachtel. Damit schaffen sie es ein Stück näher an das Spielgefühl eines echten Escape-Rooms heran zu kommen als andere Escape-Spiele. Ich konnte einen kurzen Einstiegs-Fall spielen, der mir auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht hat. Wenn die Fälle in der Grundbox ähnlich gut funktionieren, könnte hier eine Reihe entstehen die noch mal frischen Wind in die Escape-Game-Welt bringt.

 

Mit Masters of Renaissance: Lorenzo il Magnifico – The Card Game bringt Cranio Creations eine vereinfachte Version von Lorenzo der Prächtige heraus. Das dadurch aus einem Expertenspiel ein echtes Familienspiel wird, hätte ich aber nicht erwartet. Über einen Murmel-Schiebe-Mechanismus kommen wir an neue Ressourcen. Diese können wir dann für Entwicklungskarten aus der zentralen Auslage ausgeben oder die erworbenen Entwicklungskarten nutzen um effektiver an Ressourcen zu kommen. Dazu gibt es einen interessanten Kniff auf der Siegpunkt-Leiste, auf der man wertvolle Punkte verschenkt wenn man zu weit zurück hängt. Fast schon verrückt, dass ein Lorenzo-Spiel mit intuitivem Einstieg und einem schnellen Spieltempo punkten kann. Masters of Renaissance hat mir in meiner ersten Partie sehr gut gefallen. Ich habe auf jeden Fall Lust auf weitere Partien und hoffe, dass es in Essen auch eine deutsche Version geben wird.

 

Ein echtes Schwergewicht ist dagegen Barrage vom gleichen Verlag. Über 5 Runden versuchen wir Wasser in unseren Dämmen aufzustauen und es dann über unsere Rohrleitungen zu unseren Kraftwerken zu pumpen um dort Energie zu produzieren. Das alles müssen wir natürlich erstmal bauen. Blöd, dass die dabei benötigten Maschinen nach jeder Bauaktion erstmal im “Bau-Rad” gefangen sind und erst später in unsere Pool zurück kehren. Das Thema Nachhaltigkeit spielt im Setting des Spiels insgesamt eine wichtige Rolle. Die unglaubliche Variabilität durch zufällige Rundenziele, Endwertungen und asynchrone Nationen mit variablen Geschäftsführern bietet sicher über einige Partien immer wieder neue Herausforderungen. Das Spiel wirklich zu durchdringen ist mir in meinen bisherigen zwei Partien noch nicht gelungen, aber ich habe große Lust es demnächst nochmal zu probieren. Barrage ist auf jeden Fall ein abendfüllendes Expertenspiel, dass solche Experten mögen werden. Hier wird es ziemlich sicher in Essen keine deutsche Version geben. Ich hoffe aber, dass sich das 2020 ändern wird und werde vermutlich dann zuschlagen. Wer Interesse hat sollte das Spiel aber unbedingt mal…

 

Jeder Spieler spielt in Nemeton von GiantRoc einen Druiden und versucht diesen geschickt über die ständig wachsende Plättchenauslage zu steuern. Dabei “wachsen” mit jedem neuen Plättchen Ressourcen, die wir wiederum an anderen – mit den Plättchen zufällig ins Spiel kommenden – Orten zu Tränken brauen oder mit ihnen Tiere anlocken. Diese Tiere bringen uns bestimmte Sonderbewegungen, vorallem sammeln wir sie aber als Sets für Punkte am Spielende. Wirklich neu fühlt sich dabei leider nichts an dem Spiel an. Der Mechanimus funktioniert zwar ganz gut, hat aber in meiner Partie für sehr viel Downtime gesorgt, da man erst mit dem Nachdenken anfangen kann, wenn der Spieler vor einem am Zug war. Insgesamt hat mich Nemeton trotz phantastischer Illustrationen eher kalt gelassen und ich werde es vermutlich nicht mehr sehr oft spielen.

 

Mit Black Angel, einem Würfel-Einsetz-Spiel in farbenfrohem Science-Fiction-Setting, bringt Pearl Games nach längerer Zeit mal wieder ein echtes Vielspieler-Spiel heraus. Die Spieler versuchen hierbei Ressourcen zu erwirtschaften, das namensgebende Raumschiff Black Angel vor Bedrohungen zu beschützen, Karten auf die Planeten um das sich fortwährend weiter bewegende Schiff zu platzieren und nebenbei ihr eigenes Tableau mit starken Technologie-Plättchen auszubauen. Dabei muss man sich ständig neuen Gegebenheiten anpassen und die gezogenen Karten und Plättchen klug einsetzen. Lange auf ein Ziel hin zu arbeiten um am Ende die großen Punkte mitzunehmen, schien mir in meiner ersten Partie kaum möglich zu sein. Stattdessen muss man eher kurzfristig denken und immer wieder kleine Punkte einsammeln. Das ist etwas was mich an Spielen persönlich nicht so reizt, wie langfristige Strategien. Zudem ist Black Angel alles andere als intuitiv und man ist während des Spiels permanent dabei Regeln nochmal nachzuschlagen und zu überprüfen. Insgesamt konnte mich das Spiel nicht wirklich überzeugen und wirkt an manchen stellen eher kompliziert als komplex.

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