[brettspielschau] Kreuze, Kreuze, Kreuze

“Durch die Tür hinaus, zur linken Reihe, jeder nur ein Kreuz.” So oder so ähnlich könnte man die Erklärung der Spiele in der heutigen brettspielschau einleiten. In allen Spielen wird etwas angekreuzt, nach dem vorher Würfel geworfen oder Karten umgedreht wurden. Wer am besten gekreuzt hat, gewinnt. Bingo!

Wer bei Calavera am Zug ist würfelt mit 6 Würfeln und kann diese in guter, alter Kniffel-Manier zwei mal nachwürfeln. Nur die Totenköpfe müssen immer liegen bleiben. Diese sind schlecht für den Spieler am Zug, aber gut für die Mitspieler. Meistens jedenfalls! Denn wenn mindestens 1 Totenkopf gewürfelt wurde dürfen auch die Mitspieler Kreuze auf ihrem Zettel machen. Oder sie müssen! Mit den anderen Würfelergebnissen füllen wir nach und nach unsere vier Farbreihen. In jeder Reihe wollen wir genau 10 Kreuze machen. Notfalls ein paar weniger, aber auf keinen Fall mehr. Denn dann sind die mühsam erwürfelten Punkte weg. Festzuhalten bleibt: Calavera ist eine gelungene Mischung auf Risikoabwägung und Glück mit einer guten Prise “gemein sein” und hat mir insgesamt sehr gut gefallen.


Wer bei Ganz schön clever unterfordert war muss beim Nachfolger jetzt Doppelt so clever sein. Wie beim Vorgänger wählen wir auch diesmal pro Runde drei Würfel und packen jeweils die Würfel mit niedrigerer Augenzahl für die Mitspieler auf den “Silberteller”. Neu sind die Rüchholaktionen mit denen wir die Würfel vom Silberteller zurück holen können. Die selbst gewählten Würfel versuchen wir in 5 verschiedenen Farbbereichen auf unterschiedlichste Weise zu möglicht vielen Punkten zu machen. Leider sind diese Farbbereiche insgesamt für mich nicht ganz so interessant wie beim Vorgänger. Gerade zu Beginn kann man mit niedrigen Würfelergebnissen wenig anfangen und startet so oft direkt mit einem schlechten Gefühl in die Partie. Am Ende ist dann der Glücksfaktor gefühlt deutlich größer als bei Ganz schön clever. Besser hingegen gefällt mir, dass die Wege nicht so eingefahren sind und man sich viel mehr auf die Würfelergebnisse einstellen muss. Insgesamt gefällt mir Doppelt so clever aber dennoch nicht so gut wie der Vorgänger.


Zugegeben. Bei HexRoller werden nur sehr wenige Kreuze gemacht, im Wesentlichen tragen wir Zahlen ein. Aus einem gemeinsamen Würfelpool wählen alle Spieler gleichzeitig jeweils 2 Würfelgruppen mit Würfeln gleicher Zahl. Diese tragen die Spieler nun in einer Zahlenschlange angrenzend an eine bereits vorhandene Zahl des gleichen Wertes ein. So versuchen wir die unterschiedlichen Farbbereiche komplett zu füllen, sowie die beiden vorgedruckten Zahlen des jeweiligen Wertes mit einer Zahlenschlange zu verbinden. Zudem ist es gut in jeder Runde unterschiedliche Werte zu wählen, da man dafür viele Bonuspunkte bekommen kann. Alles unter einen Hut zu bekommen ist unmöglich und so muss man sich früher oder später entscheiden worauf man geht. Glück hat, wer sich für eine Option entscheidet zu der die späteren Würfelergebnisse gut passen. Die Herausforderung sich möglichst lange die verschiedenen Optionen aufrecht zu erhalten ist anfangs spannend, bietet aber nach einigen Runde nicht mehr viel Neues. Positiv ist, dass auf Vorder- und Rückseite der Zettel immerhin zwei verschiedene Spielpläne vorhanden sind. Der rückseitige Spielplan hat mir allerdings deutlich weniger gefallen. Hier wird das wählen unterscheidlicher Würfelergebnisse mit doppelter Punktzahl gewertet und man kann daher kaum darauf verzichten. Schade auch, dass die unterschiedlichen Wertigkeiten in der Spielregel überhaupt nicht erwähnt werden. Insgesamt hat mich HexRoller – vorallem was den Langzeitspaß angeht – leider nicht überzeugen können.

In Silver & Gold decken wir über 4 Runden jeweils 7 von 8 Karten mit “Tetris”-Teilen (Polyominos) auf. Diese Figuren versucht nun jeder Spieler auf einer der beiden vor ihm liegenden Inseln einzutragen in dem Felder in der vorgegeben Form angekreuzt werden. Dabei kann man Bonuskreuze freischalten oder Münzen und Palmen ankreuzen. Die Münzen bringen einerseits Punkte und andererseits ein Wettrennen um punkteträchtige Pokale ins Spiel. Bei den Palmen ist das richtige Timing entscheidend, denn jede Palme in der Inselauslage – aus der man sich eine neue Insel nehmen darf, wenn eine eigene komplett voll mit Kreuzen ist – bringt einen Punkt. Dabei muss man ständig spannende Entscheidungen treffen. Welche neue Insel nehme ich? Will ich die Palmen jetzt werten? Kreuze ich jetzt die ungünstig liegenden Münzen an um den besseren Pokal zu holen? Und vorallem: Auf welche Form spekuliere ich bei den nächsten Karten? Das lässt sich nämlich durch die Reduzierung auf die 8 Karten erstaunlich gut abschätzen. Natürlich ist oft auch Glück entscheidend, aber ohne eine gewisse Planung kommt man bei Silver & Gold auch nicht aus. Das alles macht Silver & Gold für mich zu einem sehr gelungenen Ankreuz-Spiel das nochmal frischen Wind in die zuletzt stark gefüllten Reihen der Polyomino-Spiele bringt.

Vorsicht! Wir haben noch ein paar Kreuze übrig.

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