[Review Nr. 14] – Das Syndikat

In einer dunklen Zukunft hat ein finsterer Megakonzern die Kontrolle über die Welt übernommen. Das ist das Grundsetting in der Widerstand-Welt in der auch Das Syndikat spielt. Diesmal übernehmen die Spieler hier die Kontrolle über eine kriminelle Organisation und versuchen möglichst viel Reichtum anzuhäufen. Das Entführen eines Popstars ist dabei nur der Start in die kriminelle Karriere.

Das Syndikat: Interaktives Kartenmanagement jenseits der Legalität

Das Spiel besteht im Wesentlichen aus einem großen Stapel Karten, den sogenannten Spezialisten. Diese bilden die Mitglieder der eigenen Organisation ab und haben alle eine individuelle Spezialfähigkeit. Zudem werden sie einer der drei Kategorien Grips, Tempo oder Kraft zugeordnet, die entscheidend sind, wenn man ein Team auf Mission schickt um zum Beispiel Schutzgeld zu erpressen oder radioaktive Isotope zu stehlen. Die Missionen nehmen zwar einen großen Teil des Spiels ein, wirken aber schnell langweilig, da sie sich wie Aufträge anfühlen und die individuellen Fähigkeiten der Spezialisten hier überhaupt keine Rolle spielen.

Das einzelne Ausspielen der Karten und damit das Nutzen der Spezialfähigkeit ist da schon deutlich spannender. Besonders in den ersten Partien macht das entdecken der Karten Spaß. Leider hat man trotz der beiligenden Mini-Erweiterung mit 6 weiteren Spezialisten nach einigen Partien das Gefühl alles gesehen zu haben.

Im Spiel geht es vorallem darum seine Kartenhand gut zu managen, da man ausgespielte Karten erst nach 3 Runden wieder bekommt und so ein permanenter Mangel an Handkarten entsteht. Charakteristisch ist zudem die hohe Interaktion. Sowohl die Aufträge als auch die einzelnen Spezialisten sorgen permanent dafür, dass die Gegner einem alles wieder wegnehmen, was man sich gerade erarbeitet hat. Der scheinbare Reichtum ist einem jedenfalls erst sicher, wenn das Spiel vorbei ist und derjenige mit dem meisten Geld gewonnen hat.

Insgesamt ist Das Syndikat ein solides, ziemlich schnell gespieltes Spiel, das vorallem denjenigen gefallen dürfte, die z.B. Dominion zu wenig interaktiv finden. Dadurch macht das Spiel vorallem in voller Besetzung Spaß und ist zu zweit definitiv nicht zu empfehlen. Trotz der relativ geringen Variabilität, habe ich durch die hohe Interaktion zwischen den Spielern meinen Spaß. Wegen der zahlreichen Kartentexte würde ich das Spiel als einfaches Kennerspiel einsortieren. Dazu trägt auch das Thema bei, dass für Kinder sicher nicht geeignet ist.  Und ob Oma damit klar kommt, kann ich auch nicht garantieren…

PS: Die blauen Aufträge sind gefühlt viel zu stark!

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