[Review Nr. 10] – Noch mal!

In der heutigen Rezension geht es um Noch mal! von Schmidt Spiele und damit zum insgesamt vierten Mal um ein Spiel des Autoren-Duos Inka und Markus Brand. Bei insgesamt bisher nur 10 Reviews (zumindest wenn man die Specials und Brett vs. Spiel nicht mitzählt) ist das eine erstaunliche Quote, die aber auch zeigt, dass die beiden Gummersbacher momentan ein gutes Spiel nach dem anderen entwickeln. Dieser Erfolg macht offenbar (zurecht) selbstbewusst, denn auf der Verpackung von Noch mal! wird – eben sehr selbstbewusst – behauptet: “Bei einer Partie bleibt’s nie!”

Ich muss allerdings zugeben, dass dieser Spruch durchaus zutrifft. Jedenfalls haben sich die meisten meiner Mitspieler bisher höchstens durch den unglücklichen Fahrplan der Deutschen Bahn von einer weiteren Partie abbringen lassen. Gottseidank kann man Noch mal! aber auch Solo spielen, während die Mitspieler schon auf dem Weg nach Hause sind.

Aber worum geht’s eigentlich? Der Name verrät ja noch nicht viel. Bei Noch mal! handelt es sich um ein einfaches Würfelspiel, bei dem die Würfel bestimmen welche Felder auf dem Wertungsblatt die Spieler ankreuzen dürfen. Wer dran ist würfelt mit 3 Farb-, sowie 3-Zahlenwürfeln. Danach sucht man sich eine Kombination aus je einem Farb- und Zahlenwürfel aus (z.B. Grün und 3) und kreuzt dementsprechend viele Felder der entsprechenden Farbe an. Die angekreuzten Felder müssen dabei zusammenhängend sein und an die bisherigen Kreuze angrenzen. Aus den 4 nicht verwendeten Würfeln dürfen anschließend die Mitspieler eine Kombination aussuchen, so dass man praktisch immer im Spiel ist. Auf jedem Würfel gibt es zudem einen Joker, durch den man entweder die Farbe (es gibt 5 verschiedene) oder den Wert (1 – 5) frei wählen darf. Im Spielverlauf hat man allerdings maximal 8 Joker zur Verfügung.

Am Ende des Spiels gibt es Punkte für komplett ankgekreuzte Spalten und Farben, wobei hier jeweils der erste der das schafft noch ein paar Bonuspunkte bekommt. Außerdem ist jeder nicht genutzte Joker 1 Punkt wert und jeder der insgesamt 15 Sterne auf dem Feld kostet 2 Minuspunkte, wenn man es nicht geschafft hat ihn anzukreuzen.

Auch wenn Noch mal! letztendlich ein glückslastiges Würfelspiel ist, gibt es erstaunlich viele strategische Möglichkeiten. Man kann z.B. versuchen erstmal die Sterne anzukreuzen, auf möglichst viele Punkte für die Spalten gehen oder versuchen das Spiel möglichst schnell zu beenden, in dem man zwei Farben komplett ankreuzt. Dabei versucht man sich auch immer möglichst viele Optionen für alle möglichen Würfelergebnisse offen zu halten. So wird man im Spielverlauf immer wieder vor knifflige Entscheidungen gestellt. Vorallem die Joker bieten immer viele Optionen.

Negativ anzumerken ist die Farbwahl auf dem beiligenden Block. In der ersten Auflage war es z.T. recht schwierig die Farben auseinander zu halten. Das wurde in der zweiten Auflage zwar bereits korrigiert, dafür sind jetzt die gelben Sterne kaum zu erkennen. Der Krimimaster hat auf Twitter mal beide Blocks direkt gegenüber gestellt. Da hätte man jedenfalls mit relativ einfachen Mitteln (schwarzer Rand) Abhilfe schaffen können.

Außerdem ist die Wahl der Joker-Symbole unglücklich. So wurde ich schon mal nach dem erklären mit irritiertem Blick gefragt: “Wenn ich so ein Fragezeichen oder schwarzes Kreuz benutze, warum muss ich dann ein Ausrufezeichen durchstreichen?” Hier wäre ein einheitliches Symbol schön gewesen.

Aber ihr merkt schon: das ist alles meckern auf hohem Niveau. Am eigentlichen Spiel hab ich nämlich nicht wirklich etwas auszusetzen. Das Spiel ist in sehr angenehmer Spielzeit von ca. 20 Minuten gespielt und funktioniert durch das gleichzeitige Spielen in jeder Spielerzahl (bis zu 6 Spieler sind möglich) gleich gut. Selbst Solo macht es mir Spaß meinen eigenen Bestwert zu steigern. Vor erfolgreichen Würfelspiel-Konkurrenten wie Qwixx oder Qwinto braucht sich Noch mal! jedenfalls nicht verstecken. Ich bin gespannt ob auch hier nach einiger Zeit mit alternativen Werungsblocks nachgelegt wird, die den Wiederspielreiz noch erhöhen.

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